Elif Shafaks neuester Roman nimmt Lesende mit auf eine Reise durch Jahrhunderte und Kontinente, zu vergessenen Sprachen und vergrabenen Städten. Shafak gleitet mühelos durch Zivilisationen und Kulturen – und bietet nicht weniger als eine revolutionäre Perspektive auf die Menschheitsgeschichte.
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Buchtipps und Leseempfehlungen: Literarische Lebenshighlights, 1
Hervorragende Bücher, die ihren Entstehungsmoment überdauern, mehrere Härteproben bestanden haben, in meinem Regal geblieben sind und mich immer wieder zur Reflexion bewegen.
Geschlossene Gesellschaft. Vigdis Hjorth: „Ein falsches Wort“
Vigdis Hjorth zeigt, wie ein materieller Gewinn zur emotionalen Zerstörung führen kann, wenn ein furchtbares, für Dekaden verschwiegenes Familiengeheimnis zur unumgehbaren Gegenwart wird.
Metronom der Seele. Caleb Azumah Nelson: „Den Sommer im Ohr“
Von Himmel bis Hölle, von Extase bis Erlösung reichen die tiefsten Kontraste seiner intensiven Erzählwelt: Azumah Nelson stellt die pulsierende Lebenskraft der Jazzmusik neben den gnadenlosen Metronom des Todes.
Kammerspiel des Grauens. Patrícia Melo: „Die Stadt der Anderen“
Von luxuriösen Wohnanlagen zu stinkenden Müllhalden, vom tiefsten Grab des Friedhofs zur höchsten künstlerischen Transzendenz – Melo nimmt Lesende mit auf eine fesselnde Reise entlang staubiger Straßen; auf einen Weg ohne Ausweg, gemalt in düsteren Farben, gefüllt mit menschlichen Scherben.
Die fetten Jahre sind vorbei. Sarah Gilmartin: „Service“
Ein entsetzlicher Skandal richtet mehrere Menschenleben für immer zu Grunde. Sarah Gilmartin skizziert den Weg vom Ruhm zum Verbrechen zur Wahrheit, begleitet Lesende von einer gehaltvollen Szene zur anderen – bis zur fatalen Konfrontation.
Dies ist kein Buch. Rebecca F. Kuang: „Yellowface“
In ihrem bombastischen Bestseller schreibt Kuang über Ruhm und Verleumdung, malt das Dasein von Literaturstars in intensivsten Tönen aus, erzählt die bahnbrechende Geschichte eines gestohlenen Erfolgs – und rechnet knallhart mit der Verlagsbranche ab.
Verbrechen und Strafe. Temur Babluani: „Sonne, Mond und Kornfeld“
Dass es sich bei Temur Babluanis fesselndem Roman „Sonne, Mond und Kornfeld“ um ein Debüt handelt, würde nicht ein einziger Lesender merken: die spannende Geschichte, der nuancierte Protagonist und die gekonnt komponierten Figurendynamiken lassen das üppige Buch kaum aus der… Weiterlesen ›
Willkürliches Arpeggieren. Tamara Štajner: „Raupenfell“
Die slowenische Autorin Tamara Štajner untersucht in ihrem fesselnden Debütroman „Raupenfell“ die Sensibilitäten von Weiblichkeitsmustern, horcht den Echos schwerer Traumata – und obduziert die komplexe Natur von Glück und Schicksal. Auf einer gefühlvollen und ereignisreichen Reise nimmt der Roman mit… Weiterlesen ›
Savasana an der Lethe. Georgi Gospodinov: „Zeitzuflucht“
Georgi Gospodinov obduziert im introspektiven Roman „Zeitzuflucht“ kollektive Traumata aus der europäischen Zeitgeschichte und sinniert über Begriffe wie Vergangenheit, Kindheit und Erinnerung – indem er die zeitlichen Bindungen zwischen diesen Konzepten vollständig aufhebt und die Möglichkeit präsentiert, in ein beliebiges… Weiterlesen ›
Literarische Jahreshighlights 2023
Ein ereignisreiches Lesejahr mit vielen interessanten Lektüren klingt aus. Sowohl Sachbücher als auch Belletristik wurden auf den Seiten dieses Blogs vermehrt besprochen – in Teilen mit Begeisterung, in Teilen mit konstruktivem Blick. Die heutige Zusammenfassung und Auslese beinhaltet diejenigen literarischen… Weiterlesen ›
Und mittendrin ein toter Mann. Lina Nordquist: „Mein Herz ist eine Krähe“
Lina Nordquist fasziniert und entsetzt gewaltig in ihrem Roman „Mein Herz ist eine Krähe“. Düstere Schicksale, geschildert von zwei Erzählerinnenstimmen, offenbaren nach und nach eine grausame Familiengeschichte voller Verluste und Traumata. Zeitgleich entfaltet das Buch eine so unwiderstehliche Sogwirkung, dass… Weiterlesen ›
Triumph und Versagen. Salman Rushdie: „Victory City“
Salman Rushdies neuester Roman „Victory City“ ist indische Dichtung und sozialkritisches Panorama zugleich. Über Jahrhunderte folgen Lesende einer göttlichen Protagonistin – die an der Menschlichkeit ihrer Zeitgenoss*innen wieder und wieder zugrunde geht.