Oksanen durchleuchtet Dekaden des Kolonialismus, der durchgehenden Tyrannei und des systematischen Terrors in der Innen- und Außenpolitik – und stellt die Frauenfeindlichkeit als essenzielles Instrument der internen Zentralisierung der Macht in Russland dar.
literaturkritik
Kammerspiel des Grauens. Patrícia Melo: „Die Stadt der Anderen“
Von luxuriösen Wohnanlagen zu stinkenden Müllhalden, vom tiefsten Grab des Friedhofs zur höchsten künstlerischen Transzendenz – Melo nimmt Lesende mit auf eine fesselnde Reise entlang staubiger Straßen; auf einen Weg ohne Ausweg, gemalt in düsteren Farben, gefüllt mit menschlichen Scherben.
Panorama, 2/24: Black History Month, Literaturpodcast LetteraTour, indiebookday, Community-Leserunde
Im Folgenden möchte ich auf literarische Inhalte abseits dieses Blogs hinweisen, die in den vergangenen Wochen auf meinem YouTube-Kanal oder im Rahmen anderer Formate entstanden sind – und die neueste Community-Leserunde ankündigen.
Dies ist kein Buch. Rebecca F. Kuang: „Yellowface“
In ihrem bombastischen Bestseller schreibt Kuang über Ruhm und Verleumdung, malt das Dasein von Literaturstars in intensivsten Tönen aus, erzählt die bahnbrechende Geschichte eines gestohlenen Erfolgs – und rechnet knallhart mit der Verlagsbranche ab.
Panoptikum des Schamlosen. Kate Lister: „Sex. Die ganze Geschichte“
Ein üppiges, progressives, kurioses und unterhaltsames Panorama – ein wilder literarischer Ritt, welcher jederlei Lesenden sowohl geistig bereichern als auch mehrmals zum lauthals Lachen bewegen wird.
Panorama, 1/24: Leseplanung, neue ZEIT-Bibliothek der Weltliteratur, japanischer Januar
Im Folgenden möchte ich ein Licht auf vor Kurzem erschienene Videos auf meinem YouTube-Kanal werfen, deren Fokus abseits der Einzelbesprechungen von Literatur liegt. Diese behandeln besonders interessante oder aktuelle literarische Themen und bieten je einen kurzen Überblick.
Verbrechen und Strafe. Temur Babluani: „Sonne, Mond und Kornfeld“
Dass es sich bei Temur Babluanis fesselndem Roman „Sonne, Mond und Kornfeld“ um ein Debüt handelt, würde nicht ein einziger Lesender merken: die spannende Geschichte, der nuancierte Protagonist und die gekonnt komponierten Figurendynamiken lassen das üppige Buch kaum aus der… Weiterlesen ›
Willkürliches Arpeggieren. Tamara Štajner: „Raupenfell“
Die slowenische Autorin Tamara Štajner untersucht in ihrem fesselnden Debütroman „Raupenfell“ die Sensibilitäten von Weiblichkeitsmustern, horcht den Echos schwerer Traumata – und obduziert die komplexe Natur von Glück und Schicksal. Auf einer gefühlvollen und ereignisreichen Reise nimmt der Roman mit… Weiterlesen ›
Literarische Jahreshighlights 2023
Ein ereignisreiches Lesejahr mit vielen interessanten Lektüren klingt aus. Sowohl Sachbücher als auch Belletristik wurden auf den Seiten dieses Blogs vermehrt besprochen – in Teilen mit Begeisterung, in Teilen mit konstruktivem Blick. Die heutige Zusammenfassung und Auslese beinhaltet diejenigen literarischen… Weiterlesen ›
Perspektive. Buch vs. Film: Adaption und Interpretation der „Schachnovelle“
Wie viel kreative Freiheit sollte eine Adaption gegenüber seiner Vorlage erhalten? Kann eine Filmadaption als gelungene Ergänzung betrachtet werden, auch wenn sie eine fast schon vollständig andere Geschichte erzählt? Anhand der „Schachnovelle“ von Stefan Zweig gehe ich diesen Fragen heute… Weiterlesen ›
Und mittendrin ein toter Mann. Lina Nordquist: „Mein Herz ist eine Krähe“
Lina Nordquist fasziniert und entsetzt gewaltig in ihrem Roman „Mein Herz ist eine Krähe“. Düstere Schicksale, geschildert von zwei Erzählerinnenstimmen, offenbaren nach und nach eine grausame Familiengeschichte voller Verluste und Traumata. Zeitgleich entfaltet das Buch eine so unwiderstehliche Sogwirkung, dass… Weiterlesen ›
Triumph und Versagen. Salman Rushdie: „Victory City“
Salman Rushdies neuester Roman „Victory City“ ist indische Dichtung und sozialkritisches Panorama zugleich. Über Jahrhunderte folgen Lesende einer göttlichen Protagonistin – die an der Menschlichkeit ihrer Zeitgenoss*innen wieder und wieder zugrunde geht.
Blut im Schnee. Vigdis Hjorth: „Die Wahrheiten meiner Mutter“
Vigdis Hjorth erzählt in ihrem Roman „Die Wahrheiten meiner Mutter“ eine ungemütliche, komplexe, in Teilen verstörende Geschichte darüber, wie tiefe Wunden Mütter und Töchter einander zufügen können. Doch tut sie dies auf eine so mitreißende Art und Weise, dass es… Weiterlesen ›