In „Oben Erde, unten Himmel“ zeigt Michiko Flašar mit morbidem Humor und viel Feingefühl, was es bedeuten kann, wenn ein Leben zu Ende gegangen ist – und was bleibt, wenn ein Körper gestorben ist.
buchkritik
Von Sisyphos zu Superman. Stefanie de Velasco: „Liebe Stella oder Radikal hoffnungsvoll in die Zukunft“
In ihrem neuesten Essay hält Stefanie de Velasco den Status quo des Anthropozän mit fatalistischem Humor und feministischem Scharfsinn fest.
Panorama: Literarische Lichtblicke 2024
Im Folgenden möchte ich einige meiner literarischen Lichtblicke aus dem Lesejahr 2024 zeigen, die ich als hervorragende Lektüren, Buchtipps mit Nachdruck, uneingeschränkte Leseempfehlungen einstufe.
Keine Angst vor dem Tod. Koschka Linkerhand und Azadiya H.: „Um mein Leben. Ein biografischer Bericht“
Fast bis zur Volljährigkeit hat Azadiya einen anderen Namen getragen, zu einer großen Familie gehört und ein geregeltes Leben geführt. Bis ihre Cousine von ihrem eigenen Vater ermordet wurde.
Der seidene Faden reißt. Frances Cha: „Hätte ich dein Gesicht“
Welche inhaltlichen und kompositorischen Aspekte verleihen Chas erschreckender Erzählwelt ihre besondere Authentizität?
Schienenersatzverkehr zum Egozentrum. Olga Tokarczuk: „Anna In“
Welche Verknüpfungen binden den Roman zum Gesamtwerk – und warum erschließt sich diese komplexe Erzählung nur wenigen Leser*innen?
Wäre ich nach rechts gekommen… Alena Mornštajnová: „Hana“
Woher stammt die immense Authentizität dieses Romans – und warum erzeugen einige kompositorische Entscheidungen ambivalente Reaktionen?
Viva la Vulva. María Hesse: „Lust“
Gelingt die Gradwanderung zwischen Momenten persönlicher Intimhistorie und biographischen Lichtblicken aus der femininen Weltgeschichte?
Geschichten aus Edelholz. Abdulrazak Gurnah: „Ferne Gestade“
Warum wird die unbestreitbar außergewöhnliche Authentizität von Gurnahs Roman „Ferne Gestade“ ihm gleichzeitig zum Verhängnis?
Rassismuskritisch leben und handeln. Tupoka Ogette: „Und jetzt du.“ und Ibram X. Kendi: „Antirassistisch handeln“
Wie tiefgreifend müssen wir als Individuen und als Gesellschaft unsere Denkmuster rassismuskritisch reformieren – und wie können wir durch kleine Portionen Reflexion und Aufmerksamkeit täglich antirassistisch handeln?
Eine unerschöpfliche Quelle. Walerjan Pidmohylnyj: „Die Stadt“
„Die Stadt“ ist ein absoluter Klassiker der ukrainischen Literatur. Lohnt sich die Neuentdeckung dieses üppigen Schmökers?
Hexen in Wedding. Katja Kullmann: „Die Singuläre Frau“
Warum ist Kullmanns fünftes Buch trotz Diskrepanzen in Struktur und Inhalt eine absolute Leseempfehlung?
Planeten und Polaroids. Walter Tevis: „Der Mann, der vom Himmel fiel“
Auf welche Art und Weise gelingt es Tevis bekannte Facetten der Conditio humana in eine hochgradig scharfsinnige – und vollständig abgefahrene – Perspektive zu setzen?