Buchtipps und Leseempfehlungen von James Baldwin

Der US-Amerikanische Autor James Baldwin (1924–1987) schrieb Romane, Essays und Gedichte. Er beteiligte sich an Filmproduktionen, war als Aktivist und Bürgerrechtler tätig und kämpfte gegen die systemische Unterdrückung der Schwarzen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten. Baldwins unermüdliche Resilienz, sein eloquenter und souveräner Einsatz in gesellschaftlichen Diskursen und seine unapologetische literarische sowie menschliche Stimme machten ihn bereits zu Lebzeiten zur wahrhaftigen Revolution in Person.


In diesem Jahr wäre James Baldwin 100 Jahre alt geworden, weswegen ich auf meinem YouTube-Kanal ein üppiges Panorama zu Werk, Wirkung und Rezeption des Autors zusammengestellt habe. Einige Highlights möchte ich auch an dieser Stelle einfügen, sodass das literarische Erbe Baldwins auf allen meinen Plattformen die ihm gebührende Aufmerksamkeit und Ehrung findet.

Baldwins literarisches Schaffen besteht aus Romanen, Essays, Reden und Lyrik; in seiner Jugend war Baldwin als Prediger tätig, überdies hat er ebenso ein Drehbuch verfasst. All diese biografischen und literarischen Facetten spielen hervorragend ineinander, weswegen Baldwins Essays und Romane einander wunderbar ergänzen, je mehr davon nacheinander und in Bezug zueinander geschmökert werden – und auch die zahlreich verfügbaren Interviews mit ihm sind enorm bereichernd zu verfolgen.

Doch mit welcher Lektüre sollten Lesende ins Werk des Autors einsteigen – und sollte es ein Essay oder ein Roman sein?


Giovannis Zimmer

© dtv

Der Roman „Giovannis Zimmer“ wird zu den schönsten und traurigsten Liebesgeschichten der zeitgenössischen Literatur gezählt.

Ich möchte dieser Einschätzung weder beiwohnen noch widersprechen, sondern die entsprechende Semantik und den Wahrnehmungskreis dessen, was als Liebesgeschichte gedeutet wird, lediglich etwas verschieben.

Giovanni und David begegnen sich in einer Pariser Bar, fühlen sich auf Anhieb voneinander angezogen und beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Sie werden unter anderem durch äußere Umstände auseinandergerissen, was zu mehreren tragischen Begebenheiten und dem Tod eines der Liebenden führt.

Doch so viel subjektive Romantik, Zärtlichkeit, Entdeckungsfreude und -angst, so viel delikate Vorsicht für das Herz und den Körper des anderen sich im jeweiligen Menschen und den respektiven Passagen verbergen, so schnell wird das Zarte, Schöne auch von der Außenwelt verzerrt.

Von Vorurteilen, Neid, Gier, Lust und Missgunst.

Wir befinden uns schließlich in den Fünfzigern – was hinter geschlossenen Türen in Paris geduldet wird, hat in Italien, Giovannis Heimat, und den USA, Davids Herkunftsland, ganz andere Konsequenzen.

Mit Sicherheit kann dieses frühe Werk als Schlüsselroman zu Baldwins Kernthemen gelesen werden – doch nicht nur. Im Video gehe ich ausführlich auf die zentralen Aspekte und die interpretative Weite der Geschichte ein.


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Beale Street Blues

© dtv

Dieser Roman ist weit mehr als eine Liebesgeschichte: „Beale Street Blues“ ist eine Erzählung über Ungerechtigkeit, Liebe, das kollektive Glück und Unglück einer Familieneinheit und das gemeinsame hinarbeiten zur niemals erreichbaren vollwertigen Mitgliedschaft der privilegierten Gesellschaft.

Das Buch ist als Allegorie zu lesen, als kritische Betrachtung der Schwarzen US-Amerikanischen Gesellschaft.

Doch ist es auch als Liebesgeschichte durchaus intensiv, fesselnd und schön geschrieben.

Tish und Fonny, 19 und 22, sind von klein auf miteinander befreundet. Eine Freundschaft, die aus Raufereien geboren ist und zu einer innigen Liebe heranwächst. Als Tish schwanger wird, möchte Fonny sie eigentlich heiraten – und seinen Traum vom Künstlerleben erfüllen.

Doch das Schicksal – oder eher der systematische Rassismus in den USA – hat andere Pläne. Gemeinsam müssen sie sich gegen ihre zurückhaltenden Lebensumstände, einen Großteil von Fonnys Familie und die Willkür einer weißen Justiz behaupten.

Der Zusammenhalt von Tisch‘ Familie, ihre gebündelte Kraft und ihre Bereitschaft, füreinander ihre Leben und ihren Unterhalt zu riskieren wird auf eine nuancierte Art und Weise mit den inneren Konflikten in Fonnys Familie kontrastiert und lässt berührende, verstörende und authentische Themenkomplexe der Beale Streets dieser Erde, also der Schwarzen Viertel in den USA, sichtbar werden. Eine Geschichte, die tragisch und berührend ist, die frau nicht aus der Hand legen möchte – so tiefgründig im Inhalt wie schlicht in Sprache.

Wie diese Erzählung auf die Dichotomie von Liebe und Hass nicht nur innerhalb der Familie, sondern in der US-Amerikanischen Gesellschaft eingeht und die Feinheiten der entsprechenden Konflikte wunderbar anhand der respektiven Familienmitglieder ausarbeitet, erzähle ich ausführlich im Video.


Wenngleich es meist die Romane von James Baldwin sind, anhand dessen die meisten Lesenden ihre Tipps und Empfehlungen bevorzugt aussprechen, möchte ich sehr gerne auch ein Wort für das essayistische Werk des Autors einlegen, welches nun doch etwas weniger bekannt ist.

Näheres zu den aus sehr unterschiedlichen Gründen äußerst faszinierenden und grundlegend unterschiedlichen Texten „Fremder im Dorf“ und “Kein Name bleibt ihm weit und breit” erfährst Du im Video.

Ich freue mich auf Deinen Besuch und weitere Buchtipps vom Lieblingsautor!



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