
Die Montagsfrage ist ein Dialog, der allerlei Themen bezüglich diverser Aspekte des Literaturbetriebs umfasst. Die Frage wird wöchentlich gestellt von Antonia bei Lauter&Leise.
Diesmal geht es um diverse externe Faktoren, die ein Leseerlebnis umrahmen und beeinflussen können.
Die heutige Montagsfrage lautet:
Wie sieht euer Leseverhalten aus? (Musik oder Hintergrundgeräusche? Morgens oder abends? Leseplatz?)
Vorab kann ich gleich verraten, dass ich ein relativ flexibles und fluides Individuum bin, wenn es ums Leseverhalten geht. Mein modus operandi ist es eher, in jede mögliche Situation eine Viertelstunde des Lesens einzupassen.
In normalen Umständen vor der Pandemie beinhaltete dies das Lesen im Zug, Auto, Flugzeug, Banhof; im sitzenden, liegenden und stehenden Zustand; zu Wartezeiten und ebenso während des Laufens.
Nun bin ich größtenteils auf den häuslichen Raum eingeschränkt und kann mir die Leseorte und -Zeiten frei aussuchen und einteilen, was mein Leseverhalten natürlich ebenso beeinflusst. Dennoch ist es meinerseits möglich, in jedem Tagesabschnitt ein Buch zu genießen. Es hängt eher von der Tagesform und der Arbeitszeit ab: manchmal muss ich erst um 13 Uhr in meinen Bürotag (im Homeoffice) starten und nehme mir dementsprechend vorab zwei Stunden für den aktuellen Roman. An anderen Tagen beginnt die Beschäftigung um 8 Uhr, dann widme ich meistens den Nachmittag Schreibprojekten und lese in den Abendstunden, um mehr vom Tageslicht mitzubekommen.
Was die Geräuschkulisse betrifft, möchte ich diese möglichst monoton gestalten. Dementsprechend bietet sich Stille, musikfreie Lesezeit eher weniger an, da diese von plötzlichen Lauten gestört werden kann. Dementsprechend höre ich entweder klassische Musik oder Entspannungs- und Meditationsmusik sowohl zum Lesen als auch zum Schreiben. Lieder mit Wörtern kann ich nicht anmachen, da ich dann anfange, mir über die Inhalte der Musik Gedanken zu machen und dadurch vom Text abgelenkt werde.
Den Leseplatz suche ich mir abhängig von der Tageszeit und der Außentemperatur aus. Im Sommer lese ich gerne an der frischen Luft auf der Terrasse, im Winter in diversen Zimmern unseres Hauses. Da ich das Glück mehrerer gemütlicher Leseecken habe, wechsle ich regelmäßig zwischen diesen. So wechselt auch meine Haltung bezüglich der sitzenden, lungernden und liegenden Haltung.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass mein Leseverhalten immer flexibler wird, je mehr ich lese. Vor der Pandemie musste ich mir explizit zwei Stunden Lesezeit blockieren und habe mich dann gezielt abends im Lesesessel mit einer Tasse Tee und Ausgewählten Cellosonaten niedergelassen. Je mehr ich aber lese – und zurzeit lese ich extrem viel – desto mehr gewöhne ich mich daran, dies ohne besondere Umstände, Kulissen oder Atmosphäre zu tun, denn es wird immer mehr zum festen Bestandteil aller möglichen Tagesabläufe.
Und nun bin ich gespannt auf Deine Gedanken zum Thema.
Fällt es Dir leicht, die Konzentration zum Lesen eher an einem speziellen Leseort zu finden?
Hörst Du Musik zum Lesen?
Findest Du das Leseerlebnis im Tageslicht oder in der Abenddämmerung angenehmer?
Auf Deine Resonanz in den Kommentaren freue ich mich sehr!
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Hallo,
Ich persönlich bin, was lesen angeht, total unflexibel. Ich lese meistens nur wenn ich wirklich Mittags mal nichts zu tun habe oder spät abends vor dem Schlafen gehen. Erstens kommen bei mir Film&Musik immer noch vorm Lesen und zweitens mag ich die Stimmung zu später Stunde. Hatte meine besten Lesestunden zu später Stunde.
Hinzu kommt wie gesagt das ich ein Gewohnheitstier bin. Natürlich riskiert man zu solchen Zeiten das man nach 4 Seiten einschläft, dann ist es eben so. Hahaha
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Das war früher bei mir auch so – ich wollte mich erstmal an einen besonderen Leseort begeben, den Laptop zuklappen und dann ins Buch einleben. Allerdings ist abends eher das Problem akut, dass ich dann nicht mehr aufhören kann zu lesen und so eher auf den Schlummer verzichte als mir das Romanende vorzuenthalten 😀
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Ich „lese“ Hörbücher bei meinem Morgenspaziergang, das ist ein fester, beinahe täglicher Vorgang. Ansonsten in Papierform gerne auf der Terrasse und manchmal Abends im Bett, das aber je nach Tagesform und -Stimmung. Dann normalerweise ohne Musikbegleitung, wobei mich aber auch jegliche Geräuschkulisse kaum stört.
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Spazieren mit Hörbuch entwickelt sich auch langsam in eine Gewohnheit bei mir. Eine angenehme Ergänzung für den Naturgenuss 🙂
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