Die Montagsfrage #101 – Trigger-Warnungen in Büchern?

Die Montagsfrage ist ein Dialog, der allerlei Themen bezüglich diverser Aspekte des Literaturbetriebs umfasst. Die Frage wird wöchentlich gestellt von Antonia bei Lauter&Leise.

Heute geht es um Trigger-Warnungen – und die Frage, ob diese auch in Büchern nützlich sein können oder gar nötig sein sollten.


Die eigentliche im Original-Post gestellte Frage lautete: Sollten Bücher, die sensible Themen behandeln, mit Trigger-Warnungen ausgestattet werden?

Ich entscheide mich dafür, die Antwort durch eine semantische Teilung der Frage und einer rhetorischen Argumentationsstrecke zu erörtern.



Die Notwendigkeit für Trigger-Warnungen an sich sehe ich vollständig ein – für visuell, auditiv und inhaltlich intensive Formate wie Serien, Filme, YouTube-Videos oder Dokumentarfilme. Dass in einer Reportage über Serienmörder oder in einem Kriegsfilm Leichen und Blut vorkommen, wäre eigentlich schon gemäß logischer Deduktionen zu erkennen – dennoch können Titel irreführend sein und man recherchiert eventuell auch nicht vorher die Inhalte, wenn der Sender des Vertrauens zur gewohnten Uhrzeit etwas qualitativ hochwertiges bringt.


Insbesondere, wenn man nicht alleine ist oder die Sendung nicht pausieren kann, wenn zufällig ein Kind ins Zimmer kommt, ist es besser zu wissen, ob der Nachwuchs lieber ins eigene Zimmer oder in den Garten verfrachtet werden sollte.

Sehr freundlich finde ich auch YouTuber, die selber jugendfreie Inhalte produzieren, ab und zu Gäste begrüßen, und in diesen Fällen vor deren Sprachgebrauch eine Warnung einstellen. Selbstverständlich gehört ein wachsendes und werdendes Denk- und Fühl-Organismus nicht mit denselben Eindrücken geschädigt, wie ein Erwachsenes, gewordenes.


Jedoch geht es hier um Bücher. Zumindest ich recherchiere ein Buch, bevor ich ihm mehrere Stunden meines Lebens widme: Wer ist der Autor, worum geht es, gibt es eine Leseprobe? Schon aus dieser Sicht sollte erkennbar werden, ob heikle Situationen und sensible Inhalte vorkommen.

Ebenso kann ich jederzeit aufhören zu lesen, das Buch beiseite legen und die empfangenen Informationen verdauen, ehe sie vollständig auf mich einwirken, weil es sich „nur“ um einen Text handelt. Gerade dieses Argument und das Wissen ums Distanziert-und-in-Sicherheit-sein für den Leser ist zentral für die Emotionsforschung und das Verständnis dessen, was die Katharsis beim Lesen und beim Erleben von Dramen darstellt.

Zum Beispiel beide Romane von Hanya Yanagihara musste ich ab und zu beiseite legen, um mit der Gesamtproblematik zurechtzukommen, da vielerlei traumatisierende Szenen sehr detailreich beschrieben werden. Sobald ich den Text nicht mehr vor Augen hatte, konnte ich ihn pragmatisch bearbeiten, und die Romane würde ich jederzeit nochmal lesen, obwohl sie „schwere Kost“ sind.

Hier muss jeder Leser nun mal auf seine eigene Selbstschätzung vertrauen können.


Sind sensible Inhalte nicht ein Qualitätsmerkmal? Wie oft sehe ich andere und zitiere selber gerne Dostojewski oder Kafka, die den Verdienst von Literatur als die Axt, die das Eis spalten soll undsoweiterundsofort bezeichnen?

Dieses Argument unterstütze ich.

Zwischen Literatur für Jugendliche, Kinder und Erwachsene wird weiterhin unterschieden. Das bedeutet, dass ich als Erwachsener, für meine eigenen Gefühle und Gemütszustände verantwortlicher Mensch auch selber einschätzen kann, welche Art von Bücher ich am liebsten lesen möchte. Mit den Konsequenzen muss ich dann selbstredend auch umgehen können.



Wie ist das nun aber bei „echten“, schwerwiegenden Traumata? Es ist nicht zu leugnen, dass Kindheitstraumata, Probleme mit Suchverhalten, emotionale oder Körperliche Gewalt von anderen oder an sich selbst große Themenkomplexe darstellen, deren kontinuierliche Therapierung und öffentliche Besprechung zwecks Entstigmatisierung und Erkenntnisgewinn notwendig und wichtig sind. Aus meiner naiven Sicht jedoch ist eine Person, die sich wissentlich der Lektüre von Belletristik zuwendet, intelligent genug, um die Lektüre abzubrechen. Oder schnell genug zu merken, worauf die Geschichte hinsteuert.



Est ist doch eher der emotionale Gesamtausdruck und die Schattierung der Erzählart, die am Ende die Auswirkung eines Romans bestimmt – nicht ein paar Abschnitte aus einem Kapitel. Jemand, der seine eigenen Trigger kennt, wird sie nicht unbedingt in einer Serie kommen sehen – doch in einem Buch schon.

Andererseits: Würde eine Trigger-Warnung den desensibilisierten Leser belästigen? Höchstwahrscheinlich auch nicht – denn ein Hinweis auf die Darstellung körperlicher oder Emotionaler Gewalt, Ess-Störungen oder weiterer traumatischen Assoziationen ruiniert nicht gleich das gesamte Plot oder bietet Schlüsselinformationen, die in eigener Entdeckung wirkungsvoller wären. Eher kann es noch zu zusätzlichen Spekulationen führen, wann denn jetzt die Trigger kommen.


Es ist eine sehr komplexe Thematik und eine vollständige Liste möglicher Trigger existiert nicht. Stört mich persönlich ein Vermerk über einige Zeilen auf dem Innendeckel, wenn es jemandem ein traumatisches Erlebnis erspart? Nicht wirklich. Ist es möglich mit Trigger-Warnungen alle lesenden Individuen vor allen schlimmen Sachen zu beschützen? Definitiv nicht. Sollten ihre Traumata durch Therapierung bearbeitenden Individuen nicht ihren Dämonen ins Auge schauen, um diese zu überwinden? Eine heikle Äußerung.


Grundsätzlich sind meine Gedanken in Anbetracht dieser gesamten Thematik die Meinungen eines Laien, selbstredend. Weder Psychologie noch Pathologie habe ich studiert oder gelernt (obwohl ich vielerlei Sachbücher aus diesen Feldern kenne).

Doch ich vertrete, wie man vielleicht gemerkt hat (mag Houellebecq und Spieltrieb, liest gerne Kafka, Dostojewski und Sartre), eher die Partei der intensiven, ernsthaften, erschütternden und Tabus brechenden Romanen, wenn es um mein Bücherregal geht. Ich könnte hier auch wahrhaft keinen einzigen von den „großen“ nennen, bei dem keine Triggerwarnung vorhergehen sollte. Und das ist an sich ja doch schon ein wenig absurd.


Es gibt hier kein wirkliches Fazit. Es lässt sich selbstverständlich über das Thema reden und grübeln, doch ich persönlich sehe für Bücher nicht wirklich einen Bedarf für Trigger-Warnungen.

Vielmehr interessiert mich: Was ist eure Meinung zum Thema?


Die Montagsfrage #100 – Welche Frage würdet ihr in Zukunft gern gestellt sehen?
Die Montagsfrage #99 – Wie nützlich findet ihr die Buchpreisbindung?


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1 Antwort

  1. Texte können nur leider auch schnell Erinnerungen an traumatische Erlebnisse hervorrufen, und dann ist es eventuell schon zu spät, auch wenn man das Buch wieder beiseite legt.
    Und ich denke auch, dass Literatur durchaus Themen behandeln können sollte, die für manche problematisch sind, die Tabus brechen etc., aber dann sollte jeder für sich selber entscheiden können, ob man diese lesen möchte. Die Bücher können ja weiterhin geschrieben und gelesen werden, sofern man sich im Stande fühlt, sich damit auseinanderzusetzen.
    Und die Warnungen schaden ja niemandem… von daher, warum nicht, und jemandem Flashbacks an ein traumatisches Erlebnis ersparen?

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    • Hallo Anica, danke für Deinen Kommentar! Du hast mich nun daran erinnert, dass ich die „können Trigger auch Trigger sein“ Argumentation noch vergessen hatte, zu erwähnen. Aber jetzt werde ich nicht mehr schummeln 😉

      Erstmal ganz konkret: wenn es möglich wäre, mithilfe von Psychologen eine „offizielle“ Liste mit eben viel besser als Content Notes bezeichneten Hinweisen zu erstellen, und am besten noch zu den Informationen zu den Büchern online hinzuzufügen, wäre das für diejenigen klasse, die auf solche Warnungen angewiesen sind. Leben, therapieren, reflektieren – und leben lassen.

      Was alles andere betrifft, war es mir hier sehr wichtig zu betonen, dass es sich um meine absolut subjektive Meinung handelt, da ich mit meinen persönlichen Traumata aus eigener Entscheidung heraus in aktiver Auseinandersetzung umgehe und sie dadurch bewältige. Aufgrund von Empathie für andere werden Flächen grau und Argumente diplomatisch, weil dies eben ein heikles Thema ist.

      Es ist eben auch sehr interessant, dass es aus einer literaturwissenschaftlicher Perspektive (noch aufgrund von Forschungsansätzen aus den 2000er-Jahren) argumentiert wird, dass Erfahrungen wie Furcht und Ekel aufgrund einer Leseerfahrung „gesund“ sein „sollen“. (Bsp.: https://literaturkritik.de/id/10267)

      Deine gesamte Argumentation zum Thema und Perspektive als (Teil-)Psychologiestudentin finde ich als Ausführung von Antonias Ansätzen ungemein spannend, danke auch dafür!
      Lieben Gruß,
      Sandra

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      • 😀

        Freut mich, dass du das auch so sieht!
        Okay klar, für dich persönlich ist das natürlich was ganz anderes als allgemein.

        Das ist in der Tat interessant – dazu gibt es auch immer wieder neue Befunde, v.a. auch im Bezug auf audivisuelle Medien, und warum wir uns gerne traurige oder Horrorfilme anschauen, das geht ja in die selbe Richtung (Sad Film Paradoxon). 🙂

        Freut mich! 😊

        LG
        Anica

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      • Ob ich mir den Satz „Aufgrund von Empathie für andere werden Flächen grau und Argumente diplomatisch(…)“ wohl mal für die passende Gelegenheit ausleihen darf, ich finde ihn nämlich ungemein passend, denn das ist genau das, was passiert, fällt es innerhalb dieser Diskussion doch ausgesprochen schwer fällt, als jemand, der sich gegen Trigger-Warnungen ausspricht, nicht zu wirken, wie ein empathiebefreiter Misanthrop. 🙂

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      • Fühl‘ Dich frei 😉 Ich glaube, solche Gelegenheiten werden sich nur noch vermehren, da – und hier ist diese Gesprächsrunde noch ein gutes Kontrastbeispiel – Menschen sich nicht mehr auf einen Dialog einlassen wenn ihre Meinungen nicht im Detail reflektiert werden. Ich finde es ja schön, dass hier noch eine Teilresonanz angeboten wird! Allerdings ist es als Laie wirklich schwer über dieses Thema eine fundierte Meinung zu äußern, da es im Eigentlichen nicht mehr um Literatur, sondern etwas ganz anderes geht. 😉

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      • Herzlichen Dank! 🙂 Hinsichtlich der Diskussionskultur stimme ich dir vollumfänglich zu, erlaube mir, bezüglich der Äußerung, hier ginge es nicht um Literatur, aber doch zu widersprechen. Vehement. Mit Nachdruck quasi. 😉

        Denn ich glaube, dass die Implementierung von Triggerwarnungen, je nach Art der Umsetzung natürlich, durchaus Auswirkungen auf die Literatur haben könnte und vielleicht auch haben wird. Ich erlaube mir mal, das eine oder andere Beispiel anzuführen:

        So habe ich an anderer Stelle bereits das Buch „American Psycho“ von Bret Easton Ellis zur Sprache gebracht. Man mag von dem Werk halten, was man will und ich vermute, dass der Autor selbst auch nicht gerade, mit Verlaub, alle Latten am Zaun hat, aber eine Triggerwarnung für dieses Buch wäre so umfangreich, dass a) durchaus viel von der Wirkung des Buches auf der Strecke bleiben und b) es vermutlich gerade deswegen auch viele Leute gar nicht erst lesen würden, die auf Triggerwarnungen sonst gar keinen Wert legen.

        Oder nehmen wir „Die Geschichte der Baltimores“ von Joel Dicker. Der gesamte Plot läuft auf eine bestimmte „Katastrophe“ hinaus, die über die Protagonistenfamilie hereinbricht und Dicker baut über Hunderte Seiten kunstvoll eine Geschichte darum auf, in die er dann die erzählerische Bombe wirft. Wäre diese „Katastrohe“ jetzt etwas, was eine Triggerwarnung verdiente, wäre die gesamte Wirkung hinfällig und das Buch überflüssig.

        Oder mein Lieblingsbeispiel: „Artemis“ von Andy Weir. Ich habe es seinerzeit bei Erscheinen gelesen, fühlte mich gut unterhalten, fand manchmal den Humor etwas infantil, was mir aber durchaus gefiel, denn zuweilen ist mein Humor ebenfalls infantil. Dann habe ich diverse Rezensionen gelesen, in denen Andy Weir bezüglich seines Buches Sexismus, Homophobie und Disablismus vorgeworfen wurde, was mich tief irritierte, denn nichts davon habe ich so wahrgenommen. Die besagten Rezensionen wurden dann auch mit entsprechenden Warnvermerken versehen, die Forderung nach Triggerwarnungen wurde laut, bis hin zur Meinung der weiße, männliche Autor Andy Weir könne sich gar nicht erdreisten, über eine dunkelhäutige Frau muslimischen Glaubens schreiben. Und ich betrachte als Außenstehender diese Diskussion und frage mich, salopp formuliert: „Was geht denn da ab?“

        Und in diesem Zusammenhang glaube ich eben doch, dass Triggerwarnungen Auswirkungen auf die Literatur haben können. Entweder – um bei Andy Weir zu bleiben – indem sein Verlag beim nächsten Buch sagt: „Andy, Frauen jüngeren Alters unter deiner Leserschaft fanden dein letztes Buch sexistisch. Versuch dich diesmal ein bisschen weiter zurück zu halten.“ Oder aber, indem Autorinnen und Autoren in einer Art vorauseilendem Gehorsam – egal ob gewollt oder unbewusst – sich selbst zensieren, weil sie der Meinung sind, diese oder jene Stelle so nicht bringen zu können, ohne verkaufshindernde Triggerwarnungshinweise auf dem Cover zu riskieren.

        Man mag mir vorwerfen, dass ich das alles etwas zu schwarz sehe, aber ich bin nun mal der Meinung, dass Literatur, Kunst generell, möglichst wenig, bestenfalls gar nicht, reglementiert werden sollte. Schlecht finden und kritisieren, kann man sie ja später immer noch. 🙂

        Ich bitte die Textwand zu entschuldigen, kurzfassen will mir selten gelingen.

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      • Textwände sind eine feine Sache, wenn sie interessant bedruckt sind… 😉
        Da schließen wir an die Diskussion von Antonias Kommentaren an: ist es möglich, Triggerwarnungen so zu formulieren, dass sie dem Buch inhaltlich und „qualitativ“ nichts nehmen? Werden dann auf einmal solche Bücher vermieden? Wird ihre Authentizität, und dadurch ihre Literarizität, direkt eingeschränkt? Ist es aber eh nicht so, dass genügend Trendjäger-Autoren sich eh nach den Wünschen ihres Publikums orientieren? Und wollen beispielsweise Krimi-Leser nicht explizit alle Impulse und Sensoren triggern, da Krimis statistisch immer expliziter und brutaler werden?

        Andererseits: Werte ich Leser, wenn ich meine dass Triggerwarnungen in Büchern nur in bestimmte Genres gehören? Sollte ich tunlichst vermeiden, Sensibilisierungen zu kritisieren, denn zu meiner Zeit „war das anders“? Wäre es nicht einfacher, zu schreiben: „lesen auf eigene Gefahr?“ Ist das bereits eine Kritik des sensibilisierten Lesers? Beeinflusst der Content Note die Autonomie des Buches als Kunstwerk? Oder wäre es problemfrei, in den Klappentext etwas solcher Art hinzuzufügen – wer möchte, der liest? Wer entscheidet über die Content Notes und wird die Auslage im Geschäft beeinflusst?

        Ja, man kann den Dialog durchaus erweitern, da hast Du schon Recht. 🙂 grundsätzlich sollten sich eben beide Seiten auf einen Dialog einlassen, wenn der Diskurs sich entwickeln soll. Ich persönlich fühle mich von keiner der beiden Seiten dieses Themas persönlich berührt, weswegen es für mich auch schwierig ist, hier eine feste Meinung zu formulieren.

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  2. Logische Deduktion… 👍🏻🙂

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  3. Ich glaube, du machst es dir ein wenig einfach, wenn du meinst, man könne durch vorab Recherche erfahren, welchen Inhalt das Buch hat. Was, wenn jemand einen Histo-Roman liest, und eine Frau wird bedrängt, oder gar vergewaltigt. Woher soll ich das voher wissen? Nur mal so als Beispiel.

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    • Ich verstehe grundsätzlich worauf Du hinaus möchtest. Die konkreteren Szenarien werden meines Erachtens in Antonias Kommentaren ganz gut gelöst. Ich finde Dein Argument nachvollziehbar, das Beispiel jedoch ein wenig zu vage, um dafür eine Lösung zur Hand zu haben. Wie gesagt, mich persönlich würden ja auch Content Notes beim Klappentext nicht stören. Wem sie helfen, gut, wer sie nicht braucht, darf sie getrost ignorieren.
      Das Problem mit dem Beispiel liegt vielleicht eher in der Praxis: wer bestimmt, wer entscheidet, wer liest all die Bücher, müssen Autoren eine Trigger-Schulung machen um die Trigger in ihren eigenen Büchern richtig einzuschätzen, fällt die Verantwortung dann auf die Lektoren, welche Schulung oder Zusatz-Ausbildung benötigen diese, um die Stellen richtig zu definieren und die Notes zu formulieren, etc.
      Wenn in einem tausendseitigen Roman in einer dunklen Gasse eine Frau begrabscht wird, und daraus entsteht ein Content Note, beeinflusst das das Marketing des Romans unter historisch interessierten Lesern? Hängt das davon ab, welche Traumata die Figur davon führt, oder ist es etwas anderes, wenn sie es überwindet? Und – Du selber hobst in Antonias Kommentaren hervor, ob die Warnung nicht selber triggernd wäre – also doch nicht die Trigger-Warnung im Gesamtverlauf nur noch den Gedanken darauf fokussiert, und eine Möglichkeit, das Buch zu lesen, vollständig verbietet?
      Viele weiterführende Fragen sind widerwillig nun auch aus diesem Kommentar gewachsen… Die praktikable Umsetzung überlasse ich jedoch gerne anderen, besser belehrten und interessierteren Individuen. Allenfalls danke für die Resonanz, es ist ein interessanter Gedanke.

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